Übersetzung: Birte Inger Saaeby Voss
Wieder auf Tour.
Endlich kommt langsam Gang in unsere Old Time Saison, nachdem sowohl das Auto als auch der Fahrer eine große Überholung und anschließende Reparatur erhalten haben. Die des Fahrers müssen wir in Ruhe ausprobieren, und es sieht bisher gut aus.
Es ist Freitag, der 31. Mai. Wir sind auf dem Weg in ein kleines Dorf-Gasthaus in Nütschau. Es befindet sich ca. 10 km südlich von Bad Segeberg. Wir sind hierher gekommen, um uns im schwierigen Bereich des deutschen Old Timer Sport zu messen. Wir haben uns entschieden, am 6. Int ADAC Klingberg-Classic 2013 teilzunehmen. Diese Art der Veranstaltung ist sehr orientierungslastig. Und hier in Deutschland liegt die Schwierigkeit darin, sich während der Fahrt an alle ihre lustigen Regeln zu erinnern. Darüber hinaus haben wir uns in "Sportlich", der härtesten Klasse, angemeldet. Nun ja, wir sind auch gekommen, um etwas zu lernen, deshalb nehmen wir gerne ein eventuelles Scheitern in Kauf.
Es ist Samstag Morgen, und wir fahren zu Juhls Gasthof in Itzstedt, etwa 10 Kilometer westlich von unserer Basis. Wir kommen um 7.30 an, und es werden Unterlagen ausgegeben und das Auto kontrolliert. Dann gibt es Frühstück, bevor wir in den Umschlag mit allen Sachen schauen. Darin sind alle Dinge, die wir während des Tages brauchen. Essenscoupons (wichtig) für den ganzen Tag, Rallye-Schilder, 3 Kartenkopien, Bordkarten und Aufgabenbeschreibung. In unserem Umschlag gibt es zwei Aufgabenbeschreibungen. Eine in Deutsch und eine in Dänisch. Ja, Ihr habt richtig gelesen. Es wurde eine dänische Übersetzung gemacht, nur für uns. Super nett, und eine wirklich große Arbeit. Ein Vereinsmitglied hat eine Tochter, die vor ein paar Jahren nach Kopenhagen gezogen ist. Sie wurde beauftragt, die Aufgabenstellung ins Dänische zu übersetzen. Wirklich toll.
Um 9 Uhr ist die Fahrerbesprechung, und es gibt ein paar praktische Hinweise. Es sind 40 Teilnehmer. Nicht viele, obwohl diese schweren Orientierungs-Fahrten in der Regel einige Teilnehmer weniger haben als eine ohne Orientierungsteil. Es sind 8 Teams in der Sport-Klasse gemeldet, davon 5 in unserer Klasse. Wir haben Startnummer 7, und kurz nach halb zehn starten wir. Die Fahrt besteht aus ca. 160 km, mit Kaffee und Mittagspause dazwischen. Wir haben Einiges vor uns. Wir fahren nach 1:50.000 Karten in schwarz-weiß. Darauf sind einige Einrahmungen mit Aufgaben. Ziel ist nun, den kürzesten Weg zwischen den Aufgaben auf doppellinig dargestellten Straßen zu fahren. Und die Fahrtleiter hier unten sind genauso gut mit dem Korrekturstift wie bei uns. Sie entfernen nur ein kleines Stück von der einen Seite der Straße auf der Karte. So ist die Straße dann nicht mehr doppellinig gezeichnet und darf nicht verwendet werden. Es gibt 13 Aufgaben im Laufe des Tages, und es liegen jeweils zwischen 5 und 15 km zwischen ihnen. Einige der Aufgaben sind auch in großem Maßstab in der Aufgabenbeschreibung abgedruckt.
Innerhalb der eigentlichen Aufgaben muss viel herumgefahren werden. Ein Pfeil kann mehrfach befahren werden müssen, bevor es möglich ist, ihn über die gesamte Länge abzufahren. Alle Straßen werden beim ersten Befahren zu Einbahnstraßen. Das heißt, dass man, wenn man z. B. eine Strecke von Süden nach Norden fährt, sie danach auch nur in diese eine Richtung befahren darf. Man darf seine Strecke auch nicht kreuzen, aber gerne auf die bereits benutzte Strecke einbiegen – sofern es in die richtige Richtung ist.
Wir haben viel zu tun bis zur ersten Pause. Wir haben das starke Gefühl, viele Fehler gemacht zu haben, und erreichen das Ziel gerade noch rechtzeitig im Zeitlimit. Was auch den restlichen Tag über für uns die Regel ist. Während der Pause nutzen wir die Heckklappe des Kadett als Tisch und versuchen, uns bis der nächsten Pause durch die Aufgaben zu arbeiten. Wir haben noch einmal deutlich das Gefühl, dass die Fahrt wirklich schwierig ist und wir etwas andres machen als unsere Mitstreiter. Aber wir sind uns auch darüber einig, dass es die Anderen sind, die verkehrt fahren. Die Fahrt hat uns östlich an Bad Segeberg vorbeigeführt, und weiter nordöstlich nach "Berlin". Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass dies die älteste existierende Stadt dieses Namens ist. Dann geht es wieder ostwärts zur Mittagspause in Trappenkamp. Die Fahrt hierher war sehr nett. Mit hübscher Landschaft, schönen Gütern und Dörfern.
Wir schaffen es bis zur Mittagspause. Hier gibt es eine warme Mahlzeit. Diese ist wirklich ausgezeichnet. Und nun versuchen wir, mit anderen Teilnehmern über die Dinge, die wir getan haben, zu sprechen, und schaffen es auch, einige Missverständnisse aufzuklären, bevor die Fahrt südwestlich um Bad Segeberg und zurück nach Itzstedt geht. Jetzt glauben wir, dass wir mehr Kontrolle über die Aufgaben haben. Die letzten 100 Meter vor dem Ziel haben wir am Anfang von Süden nach Norden benutzt. Daran erinnern wir uns, und wir kommen auf verschiedenen Umwegen (=auf richtigem Weg) ins Ziel. Ja, ja!
Wir sind ziemlich fertig und haben ein starkes Bedürfnis nach Kaffee. Wir bekommen eine Menge Infos und Erklärungen zur Lösung der verschiedenen Aufgaben. Die Idealroute stimmt nicht mit unserer überein, doch die Abweichungen sind im Teil vor der Mittagspause am größten. Im ersten Teil werden wir für 9 Fehler bestraft werden. Die Strafe für fehlende oder verkehrte Kontrollen ist die gleiche - 3 Punkte. Nach der Pause werden wir für 3 Fehler bestraft. Guck an, das war doch gleich ein wenig besser. Wir werden wirklich überrascht, als die Ergebnisse aufgehängt werden. Wir sind die Nummer zwei in unserer Klasse und Nummer drei der Gesamtwertung. Oh - oh. Damit hatten wir nicht gerechnet.
Wir hatten einen sehr lehrreichen Tag und hatten viel Spaß mit netten Leuten. Inge ist auf eine schwierige Aufgabe angesetzt worden, aber sie hat es sehr gut gemacht. Gut, dass sie eine große Geduld hat. Jetzt werden wir zu unserer Basis zurückfahren und ein wohlverdientes "Dunkel Bier" genießen. Morgen am Sonntag fahren wir ganz ruhig wieder nach Hause - nach einem weiteren sehr schönen Wochenende mit guten Erlebnissen.
Von Team Old Time. - Inge & Troels.